Beinwellsalbe für die Hausapotheke.

Die Beinwellsalbe ist der Klassiker unter den Heilsalben gegen alle Formen von stumpfen Verletzungen wie Prellungen, Verstauchungen und blaue Flecken aber auch gegen Gelenksschmerzen, Muskelkater, Sehnenscheidenentzündung und vieles mehr hilft sie wunderbar.

Hier werde ich zwei verschiedene Rezepte für eine selbst-gemachte Beinwellsalbe vorstellen. Das erste ist sehr einfach und auch ohne Vorkenntnisse leicht zu machen. Das zweite ist etwas komplexer, ergibt aber eine noch heilkräftigere Salbe. Beide Rezepte sind ideal für die Natürliche Hausapotheke geeignet.

Die Beinwellwurzel

Für die Beinwellsalbe brauchst du ein Stück frische Beinwellwurzel. Denke daran, dass du die wundervollen Beinwellpflanzen auch bei der Verwendung ihrer Wurzel möglichst schützt. Grabe die Wurzeln möglichst im eigenen Garten aus oder an Orten, wo ausreichend Pflanzen wachsen. Denke daran, dass du die Pflanze entlang der Wurzel teilen kannst. Wenn nur einen Teil der Wurzel mitnimmst und den Rest in der Erde lässt oder wieder in die Erde einsetzt lebt die Pflanze weiter.

Wie du den Echten Beinwell erkennst erfährst du hier: Beinwell sicher erkennen.

Beinwellwurzel trocknen

Um die Beinwellwurzel zu trocknen schneidet man sie in Scheiben oder kleine Stücke und trocknet sie auf einem Trockengitter in der Nähe des Heizkörpers oder in einem Dörrapparat. Die Wurzel darf dabei nicht zu heiß werden, damit die Wirkstoffe erhalten bleiben! Die getrocknete Wurzel wird kühl und trocken gelagert und bei Bedarf zu einem feinen Pulver gemahlen, das man mit etwas Olivenöl zu einer Heilpaste anrühren kann. Diese Paste trägt man auf stumpfe Verletzungen aus und lässt sie einwirken.

Beinwellsalbe herstellen

Zutaten Variante 1

Man benötigt ein Stück einer frischen Beinwellwurzel, 100 ml hochwertiges Olivenöl und 10 g Bienenwachs (Apotheke). 

Zutaten Variante 2

Man benötigt ein Stück einer frischen Beinwellwurzel, 100 ml hochwertiges Olivenöl und 8 g Bienenwachs, 5 g Lanolin anhydrid (beide aus der Apotheke), 4 Teelöffel Beinwelltinktur, 10-15 Tropfen ätherisches Öle, zum Beispiel Lavendel, Imortelle, Wintergrün, Fichte, Rosmarin.

Schritt 1: Beinwellöl herstellen

Für beide Varianten der Beinwellsalbe benötigt man als Grundzutat ein Beinwellöl. Dieses kann man entweder im Kräuterladen kaufen oder folgendermaßen selber herstellen: 50 g frische, gut gesäuberte Beinwellwurzel möglichst klein schneiden und gemeinsam mit 1/4 Liter hochwertigem Olivenöl in einem Wasserbad unter stetem Rühren 30 Minuten lang zwischen 50 °C und 70°C erwärmen. Das Öl sollte nie wärmer als 70°C werden, da der Wirkstoff der Wurzel (Allantoin) sonst seine Wirkung verliert. Dann nimmt man den Topf vom Herd und lässt das Wurzel-Öl-Gemisch noch etwa 1 Stunde im Wasserbad stehen und rührt regelmäßig um. Wenn man Zeit hat, kann man das Gemisch noch einmal vorsichtig erwärmen, rühren und noch etwas weiter ziehen lassen. Dann seiht man das fertige Öl durch ein feines Sie oder ein Tuch (Stoffwindel) und lagert es kühl und dunkel. Haltbarkeit: 1 Jahr.

Schritt 2: Salbenherstellung Variante 1

100 ml Beinwellöl werden in einem kleinen Topf gemeinsam mit 10 g Bienenwachs (aus der Apotheke) so lange erwärmt, bis das Bienenwachs vollständig geschmolzen ist. Nun rührt man gut um, nimmt den Topf vom Herd und füllt die noch heiße Salbe in kleine saubere (!) Gläser oder Salbentiegel ab. Man lässt die Salbe vollständig erhärten bevor man die Gläser verschließt. Um die Wirkung noch zu verstärken kann man noch 10 Tropfen ätherische öle in die Handwarme Salbe rühren. Dafür eigenen sich zum Beispiel Lavendel, Imortelle, Wintergrün, Fichte, Rosmarin. Haltbarkeit der Salbe: 1 Jahr.

Schritt 2: Salbenherstellung Variante 2

100 ml Beinwellöl werden in einem kleinen Topf gemeinsam mit 8 g Bienenwachs, 5 g Lanolin so lange erwärmt, bis das Bienenwachs vollständig geschmolzen ist. Nun nimmt den Topf vom Herd und lässt die Öl-Wachs-Mischung etwas abkühlen. Man rührt dabei weiter um. Sobald sie anfängt leicht dickflüssig zu werden rührt man die Beinwelltinktur nach und nach in die Salbe ein. Am besten verwendet man dazu einen kleinen Schneebesen. Zum Schluss rührt man die ätherischen Öle ein und füllt die fertige Salbe in kleine saubere (!) Gläser oder Salbentiegel ab. Man lässt die Salbe vollständig erhärten bevor man die Gläser verschließt. Haltbarkeit der Salbe: 1 Jahr.

Anwendung Beinwellsalbe

Die Beinwellsalbe ist ein Hausmittel bei unblutigen Verletzungen wie Prellungen, Verstauchungen, Verrenkungen, Zerrungen, Quetschungen, blauen Flecken und Blutergüssen. Sie kann auch bei Verspannungen, Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Sehnenscheidenentzündung, Nagelbettentzündung und Nervenschmerzen (Ischias) helfen. Die Wirkung ist schmerzlindernd, entzündungshemmend, abschwellend, fördert die rasche Beweglichkeit bei stumpfen Traumen.

WICHTIG: Die Anwendung darf nur äußerlich erfolgen und nur bei geschlossener (intakter) Haut. Es handelt sich um eine Heilsalbe, keine Hautpflegesalbe. Nicht für Schwangere und Kleinkinder geeignet.

Beinwelltinktur herstellen

Ein Stück frische Beinwellwurzel gut säubern und in möglichst kleine Stücke schneiden. Die Stücke in ein kleines sauberes Schraubglas füllen, so dass es halb voll mit Wurzelstücken ist und das Glas mit Alkohol 45{12d9bfb193ffb1e611a2a393faab0ac41b5ea621ed4ad18b50eecc91860845f1} Vol. voll füllen. Das Glas verschließen und gut schütteln. 4 Wochen stehen lassen und dabei regelmäßig (möglichst täglich) schütteln. Dann seiht man die fertige Tinktur durch ein feines Sieb oder Tuck ab und lagert sie kühl und dunkel. Haltbarkeit: 3 Jahre.

Anwendung Beinwelltinktur

Die Tinktur wird nur äußerlich verwendet: Für Einreibungen oder Umschläge bei stumpfen Verletzungen, Verstauchungen, Blutergüssen, blauen Flecken, Sehnenscheidenentzündungen, Gelenks- und Muskelschmerzen. Entweder direkt auftragen und einmassieren oder 1:5 mit Wasser verdünnen, ein Tuch damit tränken und eine Wickel um die betroffene Stelle machen. Quarkwickel: 2 EL Tinktur mit 5 EL zimmerwarmen Quark mischen, auf eine Kompresse streichen und auf die betroffene Stelle legen.

Wie bei allen Wildpflanzen gilt es die Anwendungen der hier genannten Rezepte und mögliche existierende Beschwerden unbedingt vorher mit einem Arzt abzuklären.

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Haftungsausschluss: Jede Anwendung der hier genannten Rezepte muss im Vorfeld mit einem Arzt abgeklärt werden. Die Anwendung von Heilpflanzen ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Die Autorin übernimmt keine Verantwortung für mögliche folgen einer Anwendung. Nicht für Schwangere, stillende Mütter und Kleinkinder geeignet.

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