„Der Frühling kommt, der Himmel lacht, es steht die Welt in Veilchen“

dichtete Theodor Storm. Das Veilchen mit seinem lieblichen Duft und seiner Zartheit ist wie kaum eine andere Pflanze ein Symbol für den Frühling. Der Frühling ist zart, nicht so heiß und drückend wie der Sommer. Er verwöhnt uns mit frischen Grün, betörenden Düften und einer Fülle von zarten Blüten.

Früher war es üblich das erste Veilchen (und somit den Frühling) formell zu begrüßen. Der Wiener Hof zog zur Begrüßung des Veilchens jedes Jahr mit Sack und Pack in die Donauauen. Dort durfte dann das sittsamste Mädchen die Blume pflücken.

Als Heilpflanze wird das Duftveilchen (Viola odorata) bei Husten, Asthma, Unruhezuständen und Hautleiden angewendet. Das Veilchen ist ein wunderbares Heilmittel für Kinder. Der Tee aus den frischen Blüten und Blättern oder der Veilchensirup dienen als Hustenmittel bei Frühjahrserkältungen. Der Veilchenessig kann als Mittel gegen Kopfschmerzen eingesetzt werden. Äußerlich wird das Veilchen als Öl oder Salbe zur kosmetischen Pflege und bei unreiner Haut, Akne, Ekzemen oder Milchschorf verwendet.

Veilchenblüten

Sei mir gegrüßt, Du erstes Veilchen, das ich im Grünen jetzt erschau’,
Verzeih, wenn eine Freudenträne benetzt Dein Kleid, so wunderblau!

(Wilhelm Cappillerie)

Das echte Veilchen erkennst du an seinem wundervollen Duft. Wenn es nicht duftet handelt es sich vermutlich um das verwandte Hundsveilchen (Viola canina). Für die Heilanwendungen verwendet man das Duftveilchen.

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Veilchen Rezepte

Sammle die Veilchen am besten im eigenen Garten! Wenn du im Wald sammelst achte darauf nur dort zu sammeln, wo wirklich viele Veilchen stehen und nur so wenig wie wirklich notwendig. Bewahre und ehre diese wundervolle Pflanze, damit auch andere sich an ihr erfreuen können.

Veilchenessig

Man gibt eine Hand voll frischer Veilchenblüten in eine kleine Flasche oder ein Schraubglas, so, dass der Boden gut bedeckt ist. Darüber gießt man Weinessig und lässt die Mischung 1-2 Wochen an einem warmen Ort stehen. Danach seiht man die Blüten ab.

Anwendung: Schmeckt fruchtig auf Blattsalaten. Kann als Tinktur (3 EL in einem Glas Wasser mit Honig süßen) bei Kopfschmerzen verabreicht werden.

Veilchenöl

Ein kleines Glas mit frischen Veilchenblüten und 50 ml sehr gutem Pflanzenöl (zum Beispiel Mandelöl) füllen. Zwei Wochen an einem warmen Ort stehen lassen und anschließend abseihen. Das Öl kann direkt für die Gesichtspflege verwendet werden oder mit Bienenwachs zu einer Salbe verarbeitet werden. Es hilft bei unreiner Haut, Akne, Ekzemen und zur Verbesserung der Narbenbildung in Kombination mit Johanniskrautöl.

Veilchen Tee

2 Teelöffel Blüten und Blätter mit kaltem Wasser ansetzen, vorsichtig erhitzen, 5 Minuten ziehen lassen und abseihen. 3-mal täglich 1 Tasse trinken.

Anwendung: bei Husten, Erregungszuständen und Hautkrankheiten. Hildegard von Bingen setzte den Tee auch bei Entzündungen der weiblichen Brust und Zysten ein.

Veilchensirup

VARIANTE 1

2 Hand voll frische Veilchenblüten werden mit ca. 1/2 Liter Wasser übergossen und ca. 1/2 kg Rohzucker (Zuckerart deiner Wahl) dazu gegeben und gut verrührt bis der Zucker sich aufgelöst hat. Die Mischung lässt du 1 Tag lang stehen dun seihst sie dann ab. Sollte der Geruch / Geschmack noch nicht intensiv genug sein kannst du noch einmal 1 Hand voll Veilchen dazu geben und erneut 1 Tag stehen lassen. Nach dem Abseihen lässt du die Mischung im Wasserbad etwa 1 Stunde leicht vor sich hin köcheln, bis der Sirup sich eingedickt hat. In dunklen Flaschen kühl (im Kühlschrank) aufbewahren.

VARIANTE 2

1 Tasse frische Blüten werden mit ¼ L heißem Wasser aufgegossen und 1 Tag lange stehen gelassen. Danach seiht man die Blüten ab, erhitzt den Sud und gießt ihn über eine weitere Tasse frischer Blüten. Wiederum 24 Stunden ziehen lassen, dann abseihen und mit so viel Honig mischen, dass ein dickflüssiger Sirup entsteht.

Anwendung: Der Sirup eignet sich wundervoll als Zugabe auf Eiscreme, Pudding, Kuchen oder in alkoholfreien Getränken und Sekt. Außerdem ist er als Hustensirup. Für Kinder geeignet.

Vielchenessig und Veilchenöl

 

(Rezepte: Siegrid Hirsch und Simone Walter)